Motorradfahren in CH-I-F
 
 
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Geschwindigkeiten

Das Tempolimit auf Freilandstraßen beträgt in der Schweiz 80 km/h. Den Grimselpass hinauf und hinunter bin ich hinter drei Schweizer Bikern nachgefahren und die fuhren dort so, wie man in Österreich STVO-konform zuzüglich Messtoleranz fahren würde. Ab dem Ende der Passstrecke sind sie dann aber allesamt brav echte 80 km/h gefahren. Ob das Entspannung zum Tagesausklang oder Angst vor Kontrollen war, kann ich nicht sagen, aber zumindest auf den Strecken, auf denen ich unterwegs war, war die Geschwindigkeit beinahe aller Verkehrsteilnehmer dem Schweizer Limit angepasst. Auf Passstraßen ist das für normale Fahrer meist ausreichend, bloß auf weniger bergigem Geläuf ist die Beschränkung etwas spaßhemmend. Dem Vernehmen nach wird streng kontrolliert, mir ist allerdings keine Meßstelle aufgefallen. Was auf jeden Fall aufgefallen ist: Nirgends ist die GS-Dichte so hoch wie auf den Schweizer Pässen.

In Frankreich ist das Tempolimit außerorts mit 90 km/h festgelegt, wirklich dran gehalten hat sich niemand, es gab aber auch kaum Raser. Auffällig war die hohe Anzahl der Radfahrer und die Toleranz, die Autofahrer diesen gegenüber an den Tag legen.

Auch in Italien darf man auf Freilandstraßen 90 km/h fahren. Viel ärger sind allerdings die lokalen Beschränkungen: Beispielsweise auf Passstraßen, bei denen man auf Schweizer Seite normal fahren darf und die auf italienischer Seite mit 50 km/h oder gar 30 km/h limitiert sind, obwohl die Straße nicht anders ausschaut. Es gibt auch breitest ausgebaute Freilandstraßen, wo Limits von 60 oder 70 km/h verordnet sind. Von den Einheimischen werden diese Beschränkungen ohnehin komplett ignoriert und wer als Ausländer kein rollendes Hindernis sein will, tut das über kurz oder lang auch.

In Italien habe ich im Gegensatz zu Frankreich und zur Schweiz enorm viele echte Bucklerte gesehen, die auch auf den engsten und unübersichtlichsten Straßen ohne Rücksicht auf Verluste im Renntempo unterwegs sind. Ob das lauter Italiener mit der schützenden Madonna am Startschlüssel und Kruzifix um den Hals waren oder randalierende Ausländer, kann ich nicht sagen, zum Fürchten war es allemal.

Insgesamt ist anzumerken, dass bis auf die eben erwähnten Organspender in den drei Ländern fast alle Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll und konzentriert unterwegs sind. Dass es anders geht, merkt man, sobald man zurück in Österreich oder Deutschland ist: Da regiert schlagartig wieder die "hier komme ich"-Mentalität.

 

 
 
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Update: 31.10.2019