Motorradfahren in Skandinavien

Sverige/Norge

 
 
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Geschwindigkeitsbeschränkungen

Obwohl es auch in Österreich, wenn auch regional verschieden, enorm viele Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt, ist das nichts im Gegensatz zu dem, was in Schweden und Norwegen aufgeführt wird.

In Schweden sind auf den von mir bevorzugten Nebenstraßen in der Regel maximal 70 km/h erlaubt, 80 wie auf dem nachstehenden Foto sind die absolute Ausnahme, schneller geht es nur noch auf Überlandstraßen oder Autobahnen.


Seltenheit: Erlaubte 80 km/h auf einer Landstraße

Speedfreaks werden darunter leiden, außer sie machen es so wie die Mehrzahl der schwedischen Biker, die mir begegneten. Die riskierten offensichtlich die angeblich so saftigen Strafen und kümmerten sich nicht im Geringsten um Limits.

Generell fiel mir in Schweden auf: Je näher man einer Stadt kam und je größer diese war, um so weniger wurden die erlaubten Geschwindigkeiten eingehalten. In Göteborg oder Stockholm war ich mit der erlaubten Geschwindigkeit fast ausnahmslos der bei weitem Langsamste, egal ob auf normalen Straßen oder Stadtautobahnen. Fixe Radarkontrollen sind immer vorher angekündigt, mobile Kontrollen habe ich in Schweden nie gesehen.

In Norwegen ist das ganze noch um eine Spur verschärfter: Die Strafen angeblich noch höher, die erlaubten Geschwindigkeiten noch niedriger. Es kann vorkommen, dass man zehn oder mehr Kilometer auf völlig einsamen, verkehrsarmen, normal befahrbaren (soll heißen in Österreich mit 100 km/h) Straßen bei einem Limit von 50 oder 60 km/h unterwegs ist. Allerdings habe ich in Norwegen keinen einzigen Verkehrsteilnehmer gesehen, der sich außerhalb von Ortsgebieten an Beschränkungen gehalten hat. In einer Ortsdurchfahrt habe ich einmal eine Zivilperson mit Lasermessgerät gesehen, an einen Polizisten kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Stationäre Radargeräte sind auch in Norwegen immer angekündigt (und blitzen wie in Schweden von vorn).

Straßen

Im Gegensatz zu meiner letzten Skandinavientour, bei der meist auf Hauptverbindungsstraßen gefahren wurde, habe ich diesmal die Route wenn immer möglich auf kleinen Nebenstraßen geplant. In Schweden sind die großen Straßen immer breit, schnurgerade und von Wald umgeben, also furchtbar fad. Auf den kleineren Straßen ist das Fahren dagegen durchaus interessant: Abwechslungsreich, kurvig und verkehrsarm. Wenn man keine unbefestigten Straßen mag, muss man allerdings bei der Planung aufpassen, viele der auf der Karte normal aussehenden Straßen sind nicht asphaltiert. Google Street View hilft da.

In Norwegen sind kleine Straßen dagegen meistens wirklich klein, eng und oft nur an zum Glück zahllos vorhandenen Ausweichstellen bei Gegenverkehr zu passieren, auch mit dem Motorrad. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, immer vorausschauend zu fahren und gegebenenfalls rechtzeitig bei Ausweichen anzuhalten, denn im Gegensatz zu den äußerst defensiven und rücksichtsvollen schwedischen Autofahrern sind die Norweger auch auf der Straße eher schroff und aggressiv.

Bei der Planung einer Route in Norwegen kann man also abseits der großen Städte beruhigt auch groß eingezeichnete Europastraßen berücksichtigen, die entsprechen zumindest in einsameren Gegenden eher Landstraßen bei uns. Bedingt durch die vielen Berge und Fjorde ist das Motorradfahren in Norwegen jedenfalls sehr attraktiv (wenn das Wetter passt).

Tanken und Bezahlen

In Österreich 2013 noch sehr selten, in Skandinavien fast überall üblich: Bezahlen mit Kreditkarte und PIN, sowohl an Tankstellen als auch in Geschäften und Lokalen. Es fallen dabei keine weiteren Gebühren an. In einigen Fällen hat aber das Bezahlen mit PIN nicht funktioniert, dann geht das auch per Unterschrift, allerdings oft nur nach Vorlage eines Lichtbildausweises. Ganz selten ist ausschließlich Barzahlung möglich, ist mir bei einer Tankstelle in Schweden und bei einem Campingplatz in der Nähe von Oslo passiert.

Nächstes Mal

  • Reservekanister für zumindest ein bis zwei Liter Sprit mitnehmen.
  • Bremsbeläge mitnehmen, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass die montierten die Verschleißgrenze erreichen.
  • Keine längere Tour ohne ausreichende Gewissheit, dass die Kette das ohne Probleme mitmacht. Entweder vorher wechseln oder Gerät mit Kardanantrieb kaufen.

 

 
 
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Update: 31.10.2019